„Immer ist irgendwas!“
Diese Aussage kennst du bestimmt auch, oder?!
Für mich ist sie eine alte Bekannte, die sich immer wieder mal blicken lässt.
So auch vor gut 3 Wochen.
Ich hatte mit Annette, eine meiner engsten Freundinnen, seit langem eine Übernachtung am Eiswoog gebucht. Wir wollten dort Freundinnenzeit genießen und nochmal auf unseren 50. Geburtstag anstoßen.
In der Woche vor der Anreise spürte ich, dass eine Erkältung im Anmarsch ist. Ich bin in den Widerstand gegangen und ins Jammern gekommen. Dachte, wenn ich gleich Tropfen einnehme, bekomme ich das in den Griff.
Die Tropfen haben ihre Aufgabe nicht erfüllt und ich bin ins Jammertal gereist: „Immer, wenn ich mir mal was gönnen möchte, ist irgendwas!“
Nun gut, ich bin mit Annette an den Eiswoog gefahren und wir hatten eine schöne Zeit. Innerlich begleitet von meinem Kampf gegen die kommende Erkältung. Puh, das war echt anstrengend. Um es kurz zu halten: Ich habe den Kampf verloren. Montags kam ich vom Eiswoog zurück und Mittwochs war ich dann krank.
Trotzdem kämpfte ich weiter dagegen an. Ich bekam kurz darauf die Diagnose Bronchitis. Ich konnte meine Termine nicht wahrnehmen und musste den Entspannungskurs absagen. Die Situation war eine Prüfung. Mir wurde wieder bewusst, dass es viel leichter wird, wenn man die Situation erst mal annimmt, so wie sie ist. Ich habe mir dann gesagt: „Ja, du bist krank. Du hast Bronchitis und musst Termine und den Entspannungskurs absagen. So ist es, und du kannst nichts dagegen machen.“ Und es wurde ruhiger in mir.
Mir war klar, dass das für irgendwas gut ist; es einen Sinn hat. So konnte ich mich klar dafür entscheiden, gut für mich zu sorgen. Das war meine Lernaufgabe.
Natürlich wünschen wir uns alle ein schönes Leben – am besten ohne Probleme, ohne Herausforderungen und ohne Widrigkeiten. Sobald etwas geschieht, was nicht erwünscht oder geplant war, reagieren wir meist betroffen und emotional. Wir hadern mit den Gegebenheiten und glauben, dass bestimmte Dinge nicht passieren dürfen.
„Das kann/darf doch nicht wahr sein!“ … „Das glaub ich jetzt nicht!“ … „Das gibt es doch nicht!“ … hören wir uns dann sagen.
Doch: Alles was ist, ist wirklich.
Es gibt nun mal Ereignisse, die wir nicht beeinflussen können – egal wie zielgerichtet wir denken und welche Visionen wir in uns tragen. Sie kommen in unser Leben und fordern uns erst einmal heraus. Wenn sie dann da sind, ist es sehr hilfreich, wenn du sie mit einem „Ja, so ist es!“ erst einmal annimmst.
Wenn du in der Überzeugung lebst, dass alles einen Sinn hat, selbst wenn dieser auf den ersten Blick nicht erkennbar ist, dann gelingt es dir, dich mit der Situation zu arrangieren und zu kooperieren.
So wirst du auch missliche Situationen zum Guten wenden und schwierige Zeiten überstehen können. Und deinen Glauben an das Leben, an das Gute in der Welt und an dich selbst nie verlieren.
Meist sind es gar nicht die unvorhersehbaren Ereignisse in unserem Leben, die uns missmutig stimmen oder sogar Angst machen – es ist unsere Einstellung dazu.
Übe dich darin, andere Menschen und Situationen möglichst wertfrei zu betrachten – ohne alles sofort zu beurteilen oder zu bewerten. Ertappst du dich beim beurteilen oder bewerten, dann geh innerlich einen Schritt zurück, mit der Absicht nochmals wertfrei auf die Situation zu schauen.
Was geschieht ist weder positiv noch negativ – es ist einfach. Dich darüber aufzuregen oder zu ärgern, bringt dir nichts. Denn, was geschehen ist, kannst du sowieso nicht mehr ändern oder beeinflussen.
Wie du damit umgehst, kannst du allerdings direkt beeinflussen.
Denke optimistisch und suche nach Lösungen.
Willst du wissen, wie du jede Situation meistern kannst?
Handle, wo andere noch klagen.
Schenke dir regelmäßig Auszeiten und sorge für Entspannung. So hast du ein stabiles Fundament in dir, das dich auch in stürmischen Zeiten die Ruhe bewahren lässt.
Ich freue mich auf dich und wünsche dir eine gute Zeit.
Herzliche Grüße
Susanne Freudenberger